Evaluation und Evidenzbasierung sind nicht dasselbe. Bei der Evaluation geht es um die Beurteilung, ob gesetzte Ziele durch ein Vorhaben erreicht wurden. Sie kann sowohl die Erfahrungen mit dem Vorhaben selbst (Struktur, Prozesse) betreffen, als auch untersuchen, ob eine erwünschte Wirkung durch die gewählte Intervention ausgelöst wurde. Eine solche Wirkungsevaluation unterliegt damit höheren methodischen Anforderungen, weil es nicht nur um die Deskription von Ereignissen, sondern um deren kausale Zuordnung geht.
Evidenzbasierung geht über die Evaluation von einzelnen Vorhaben hinaus und zielt auf die Erhöhung der Beurteilungssicherheit. Kennzeichen der Evidenzbasierung sind a priori festgelegte Beurteilungsregeln, mit denen sowohl die Einbeziehung allen verfügbaren Wissens wie auch die möglichst verzerrungsarme Beurteilung dieses Wissens sichergestellt werden soll. Als Ergebnis der Evidenzbasierung können schließlich die erfolgreichen Interventionen und Interventionsmodalitäten hervorgehoben werden und als Qualitätsstandards für die Projekte im nachfolgenden Routinehandeln der Präventionsakteure dienen.